Sonntag, 1. Juli 2007

ein musikfestival ist keine pauschalreise.


das hurricane-festival am vergangenen wochenende.
ich gebe zu, schon freitag abend hatte ich genau die band gesehen, gehört, gefühlt, auf die ich mich wochen zuvor freute. es war recht spät, ich schätze gegen 23 uhr. mit eisernem willen habe ich mich bis ganz nach vorne durchgedrängelt. ellenbogen setze ich selten ein. an diesem besagten freitag dafür allerdings umso heftiger.

zufrieden und mit schweißerlen auf der stirn stand ich recht weit vorne. und wer jetzt an eine lauschige bühne im sommerwind denkt, der irrt. fakt ist, ich stand im zelt, dessen geschätzten daumendicke plastikwände ähnlich viel frischluft oder geschweige denn sauerstoff durchließen, wie drei schichten hansaplast. abgedeckt mit frischhaltefolie.

übrigens, die band, von der ich gleich schreiben werde, heißt johnossi. zwei wunderbare jungs aus dem noch viel wunderbareren stockholm, die mit gitarre und schlagzeug bewaffnet (nein, bitte nicht an die white stripes denken!) dafür sorgten, dass ich für knapp 1,5 stunden alles um mich herum vergaß. fasziniert starrte ich auf die bühne. mitsingend, mitjubelnd. meine um die hüften gewickelte jacke, die ich unsinnigerweise an diesem viel zu warmen abend mit mir herumschleppte, rutschte merklich gegen boden bzw. nirvana. mein mund war trocken und groß war die sehnsucht nach einem erfrischenden wasser. mit zitronenscheibe. ein hauch von frischluft hätte's für's erste auch getan.

und ja, ich gebe zu, bei man must dance rollte ein warme träne langsam meine wangen hinunter.

bis zu diesem zeitpunkt hätte es besser nicht sein können. wenn nicht, ja, wenn nicht zeitgleich die beastie boys auf einer der hauptbühnen spielten. so, und genau hier endet ein wunderbarer johnossi-gig.

ich vergleiche nachfolgendes geschehen gerne mit einem all inclusive-urlaub unter palmen, wo schon morgens auf das dritte schlecht gebratene rührei ein caipi folgt, so dass spätestens gegen mittag auch die allerletzte, allerkleinste hirnzelle gnadenlos und bestialisch ins jenseits geschossen wird. eine unart der menschen ist, möglichst alles, und ich meine wirklich ALLES, mitnehmen zu wollen, was möglich ist. "wir haben ja dafür bezahlt" – wer hat diese floskel nicht selber schon einmal in den mund genommen?

so auch an diesem abend. liebe, liebe festivalbesucher – es war wirklich sehr, sehr nett mit euch. aber ihr könnt nicht im dreivierteltakt zwischen den beastie boys und johnossi hin- und herspringen!

nein, nein, nein, nein, nein!

es gibt in diesem fall nur genau drei möglichkeiten. entweder ihr entscheidet euch für die beastie boys ODER johnossi oder ihr wechselt so, dass ihr von beiden bands jeweils die hälfte mitbekommt. alles andere sollte verboten bzw. mit 100 stunden sozialdienst oder drei tagen paris hilton-ertragen bestraft werden.

so, für 2008 wisst ihr bescheid. und notfalls bitte ich die security, mich mit den beiden johnossijungs im zelt einzuschließen.

ich und die beiden. dann aber könnte die zeltwand gerne noch ein wenig dicker sein!

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